INKLUSIVE BILDUNG
Inklusive Bildung im Bereich der Sekundarstufe II
Österreich hat durch die Ratifizierung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in 2008 einen wichtigen Schritt in Richtung der Etablierung von Inklusiver Bildung im gesamten Schulsystem getan.
"Grundsätzlich werden in allen technischen, kaufmännischen und humanberuflichen berufsbildenden mittleren und höheren Schulen körper- und sinnesbehinderte Schülerinnen integriert, soweit sie die lehrplanmäßigen Anforderungen in Anwendung der gesetzlich vorgesehenen Rücksichtnahmen erfüllen können. So ist z.B. das Schulzentrum, 1030 Wien, Ungargasse 69 in Wien der größte Standort für Hörbehinderte an kaufmännischen Schulen - es gibt zahlreiche Förder- und Stützmaßnahmen."
(siehe auch UN-Behindertenrechtskonvention - Erster Staatenbericht Österreichs, BMASK 2010)
Da aber oftmals die notwendigen formellen Voraussetzungen nicht erfüllt werden, ist es für Menschen mit Behinderungen in Österreich nach wie vor schwierig, die Oberstufe einer AHS oder eine BHS zu besuchen.
Um eine kontinuierliche Betreuung von Schüler/innen mit Körper- oder Sinnesbehinderungen auch in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen und den allgemein bildenden höheren Schulen (Oberstufe) zu gewährleisten, wurden besondere gesetzliche Regelungen geschaffen, die entsprechende Abweichungen vom Lehrplan sowie einen erweiterten Förderunterricht ermöglichen.
Eine Möglichkeit ist es, im Rahmen eines Schulversuchs mit einem eigenen Lehrplan die Sekundarstufe II zu besuchen. Im Zuge des Nationalen Aktionsplan Behinderung 2012-2020 des Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz wird als eine Maßnahme das vermehrte Durchführen von Schulversuchen genannt, welche durch das Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung koordiniert werden. (Nationaler Aktionsplan Behinderung 2012-2020 Strategie der Österreichischen Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, S. 67)
- Ein Beispiel für einen Schulversuch auf Sekundarstufe II, der inklusive Bildung (abseits der Integrativen Berufsausbildung) bis 18 Jahren ermöglicht, ist der österreichweit erste Schulversuch einer inklusiven Oberstufe, der 2012 in Salzburg gestartet wurde. (www.morg.at)
- Ein weiteres Beispiel ist das bereits erwähnte Schulzentrum HTL HAK Ungargasse in Wien. Dort werden körper- und sinnesbehinderte Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit nichtbehinderten ausgebildet.
- In der Anton Krieger Gasse in Wien wird Schülerinnen und Schülern mit Hörbeeinträchtigung, in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Gehörlosenbildung, ermöglicht die AHS-Oberstufe zu besuchen.
Quellen
CiSonline: Community - Integration/Inklusion - Sonderpädagogik www.cisonline.at/home
UN-Behindertenrechtskonvention - Erster Staatenbericht Österreichs, BMASK 2010 PDF
Nationaler Aktionsplan Behinderung, BMASK 2012 PDF